Österreichs Bierliebhaber als Jury-Mitglieder

Bier
06.05.2024

Eine Initiative, die schmeckt: Beim BeerTasting Community Award entscheiden nicht Profis, sondern Biertrinker*innen.
Peter Reimann, Kalea (links) und Jörg Prähauser, BierIG (rechts) mit den anonymisierten Bierproben.

Bild oben: Peter Reimann von Kalea (links) und Jörg Prähauser von der BierIG (rechts) präsentieren stolz die Reihe anonymisierter Bierproben. Hier zählt nicht das Etikett, sondern der pure Geschmack – eine ehrliche Chance für jedes Bier, beim BeerTasting Community Award zu überzeugen.

Bald herbstelt es wieder in Wien und das bedeutet nicht nur fallende Blätter und möglicherweise den ersten Glühwein, sondern für die österreichische Biergemeinschaft vor allem eines: Der BeerTasting Community Award geht in die zweite Runde. Wer dachte, das wäre nur ein weiteres trockenes Event, bei dem Biersommeliers in gestärkten weißen Hemden ihre Nasen in schäumende Gläser stecken, der irrt gewaltig. Dieser Wettbewerb bringt die Macht zurück zum Volk – dem biertrinkenden Volk, um genau zu sein.

Vom Genießer zum Kritiker

Hier sind es nämlich die Konsument*innen, die das Zepter in die Hand nehmen - nicht eine elitäre Jury aus Braumeistern und Biersommeliers der Austrian Beer Challenge – beim BeerTasting Community Award zählen die Geschmacksknospen und das Bauchgefühl der ganz normalen Bierfans. Jeder kann mitmachen, vorausgesetzt, man hat das offizielle BeerTasting-Community-Award-Paket mit achtzehn nummerierten Bieren parat, das man sich ganz unkompliziert online schnappen kann.

Bier trinken
Da steht er, der junge Braumeister – Schürze stramm, Augen zu und Mund voll Bier. Inmitten seines Sudhauses testet er seine neueste Kreation. Kein offizielles Jury-Mitglied, aber wer braucht schon Titel, wenn man Geschmack hat? Wer weiß, vielleicht mischt er beim nächsten BeerTasting Community Award mit – als Genießer hat er ja schon mal das richtige Training.

Der Underdog und die Giganten

Die Regeln sind klar: Es geht ausschließlich um untergärige Vollbiere – von Märzen bis Dunkles. Keine Fruchtbier-Spielereien oder experimentellen Ales. Hier wird die Tradition großgeschrieben, und die Biere sind so anonym wie die Wahlurne – nummeriert und neutral verpackt, damit das Urteil nicht durch Markenloyalität getrübt wird.

Im vergangenen Jahr schnappte sich Johannes Leitner aus der Braucommune in Freistadt mit seinem Freistädter Ratsherrn den Siegerpokal. Stiegl-Goldbräu und das Pils de luxe von Schnaitl folgten auf den Plätzen. Doch dieses Jahr könnte alles anders werden, wie Peter Reimann, der Geschäftsführer von Kalea/BeerTasting, betont: „Es haben sich heuer viel mehr Brauereien angemeldet als im letzten Jahr. Ich bin gespannt, ob die Freistädter bei so viel bieriger Konkurrenz wieder auf einen Stockerl-Platz kommen.“

Nicht nur die Biere selbst, sondern auch das Konzept des Community Awards haben Eindruck hinterlassen. Conrad Seidl, der selbsternannte Bierpapst, verlieh dem Event den Titel „Bierinitiative des Jahres 2024“. Eine schöne Anerkennung, die zeigt, dass dieses Format mehr als nur ein Nischenphänomen ist, sondern eine echte Bereicherung für die heimische Bierkultur.

So funktioniert die Bewertung

Schritt 1: Paket bestellen
Wer teilnehmen möchte, bestellt das Austrian BeerTasting Community-Paket. Es enthält achtzehn Biere, sie sind nummeriert und neutral etikettiert.
Link zur Bestellung

Schritt 2: Mit der BeerTasting App bewerten
Die Bewertung der Biere erfolgt in der BeerTasting App. Sie ist kostenlos und zum Download in den App-Stores erhältlich.

Schritt 3: Strichcode scannen
Einfach den Stichcode der jeweiligen Bierprobe scannen. Die Scan-Funktion der App führt zielgenau zum richtigen Bier. Dort wird sofort der Bierstil der jeweiligen Probe sichtbar.

Schritt 4: Bewertung der Biere
Die Bewertung in der App erfolgt nach den BeerTasting-Kriterien. Einzeln und, natürlich, nach bestem Wissen und Gewissen.

Schritt 5: Zeitraum beachten
Alle Bewertungen, die bis 16. Juni 2024 in der BeerTasting APP abgegeben werden, finden Berücksichtigung.