Frühlingsbeginn im Zazatam

Satte, dunkelgrüne Wände, tropische Tapeten, samtige Stoffe, Schachbrett Fliesen am Boden und eine romantisch-schummrige Beleuchtung nehmen die Gäste in Empfang. Freilich schadet es nicht zu wissen, dass das Zazatam Teil des laidback Luxushotels Zola in der Hillerstraße 11 ist, denn der Indoorbereich befindet sich gut versteckt im Souterrain. Im Sommer wird es dann einfacher, der große Garten samt Bar lädt schon von weitem mit bunter, aber edler Atmosphäre ein. Das Zazatam versteht sich als Casual Fine Dining, also Schmausen auf hohem Niveau ohne Zwänge. Hauptsächlich beeinflusst über die südamerikanische und asiatische Esskultur, werden die Gerichte üblicherweise mit anderen Personen geteilt und gemeinsam erlebt. Fusion im besten aller Sinne. Zum Beispiel himmlische Pimientos und köstliche Tuna Tataki als Vorspeise. A propos Vorspeise: im Sinne des Casual-Stils verzichtet man hier nicht nur auf Tischtücher, sondern auch auf Couvert oder Amuse-Gueule - es empfiehlt sich daher nicht komplett verhungert anzukommen, die Pause zwischen Aperitif und eben jenen ersten Gängen wird sonst lange.

Die Hauptgänge, ebenfalls to share, sprühen ebenfalls voller Fusion-Ideen, man kann mit Fug und Recht sagen, dass Gerichte wie Entengulasch kaum woanders zu bekommen sind. Vor allem in Kombination mit einer exzellent kuratierten Weinkarte, auf der sich Tröpfchen wie Weißer Bordeaux, Furmint oder Rote aus dem Loiretal finden. Abgerundet durch Geschmacksbomben wie hausgemachte Churros oszilliert auch das Dessert gekonnt zwischen asiatischen und südamerikanischen Leckerlis, Head Chef Felix Müller leistet hier ganze Arbeit auf den Geschmackspapillen.

Wer sich also an den ersten lauen Abenden draußen oder dann im Sommer im kühlen Untergeschoss ein wenig inspirieren lassen will, ist hier genau richtig.