Gastronomie

Einwegpfand in Österreich: Ist Ihr Betrieb bereit?

Gastronomie
29.03.2024

2025 tritt in Österreich das Pfandsystem für Einweggetränkeverpackungen in Kraft. Sind Sie darauf vorbereitet?
Pfandflaschen

Ab 2025 tritt in Österreich das Pfandsystem für Einweggetränkeverpackungen in Kraft – ein Schritt, der für die Gastronomiebranche neben umweltfreundlichen Aspekten auch erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Große Supermarktketten haben sich bereits auf die Änderungen vorbereitet und investieren in Rücknahmeautomaten, während kleinere Verkaufsstellen und Gastronomiebetriebe vor der Entscheidung stehen, wie sie die Rücknahme in ihren Alltag integrieren können, ohne dabei ihre Betriebsabläufe zu stören.

Rücknahme: Manuell oder automatisch?

Die gesetzliche Regelung sieht vor, dass alle Verkaufsstellen – vom Supermarkt bis zum Würstelstand – Getränke in Dosen oder Einweg-Kunststoffflaschen an die Letztverbraucher:innen verkaufen und diese mit wenigen Ausnahmen auch zurücknehmen müssen. Die Rücknahme kann entweder über Automaten oder manuell erfolgen, wobei jede:r Rücknehmer:in eine Aufwandsentschädigung pro zurückgenommenem Gebinde erhält. Doch gerade für kleinere Betriebe könnte der zusätzliche Aufwand, der mit der manuellen Rücknahme einhergeht, zu einer Belastung werden.

EAN-Code und Pfandlogo

Monika Fiala, Co-Geschäftsführerin von Recycling Pfand Österreich, erläutert, dass besonders kleinere Märkte sowie die Gastronomie die Rücknahme vorrangig manuell abwickeln werden. Sie betont dabei die Notwendigkeit, dass jeder Betrieb selbst entscheiden muss, wie die Rücknahme organisiert wird, da die Rahmenbedingungen und die zurückgenommenen Mengen stark variieren können.

Bei der manuellen Rücknahme sind die Betreiber:innen nur dazu verpflichtet, die Getränkeverpackungen in den Größen und Arten zurückzunehmen, die sie auch verkaufen. Die Identifikation der Pfandgebinde erfolgt über den EAN-Code und ein Pfandlogo auf den unzerdrückten Verpackungen mit Etikett – ein Prozess, der sorgfältige Kontrolle erfordert und zusätzlichen Zeitaufwand bedeutet.

In der Gastronomie bleibt die Sorge, dass die operativen Anforderungen, insbesondere in hochfrequentierten Betrieben, zu einer Belastung führen könnten. Die Entscheidung für oder gegen Rücknahmeautomaten hängt nicht zuletzt von der zu erwartenden Menge der Rückgaben ab. Simon Parth, ebenfalls Co-Geschäftsführer von Recycling Pfand Österreich, weist darauf hin, dass Rücknahmeautomaten vorrangig in Supermärkten eingesetzt werden, da die Investition in solche Systeme erheblich ist.

Klar ist: Das Pfandsystem stellt die Gastronomie vor Herausforderungen. Während die Initiative insgesamt als positiver Schritt in Richtung Umweltschutz gewertet werden kann, wird sich erst zeigen, wie kleine und mittlere Unternehmen die zusätzlichen Aufgaben bewältigen werden, die mit der Einführung des Pfandsystems verbunden sind. Recycling Pfand Österreich bietet Unterstützung durch Webinare und Informationsmaterial.

Weitere Infos

Recycling Pfand Österreich informiert laufend in Webinaren und Informationsveranstaltungen über die verschiedenen Rücknahmemöglichkeiten und wichtigen Fristen für Rücknehmer:innen. „Wir stellen fest, dass viele Rücknehmer:innen das Thema noch auf sich zukommen lassen. Die Überlegungen, welche Variante der Rücknahme für das eigene Geschäftsmodell am geeignetsten ist, kann aber jeder für sich selbst am besten entscheiden. Wir unterstützen natürlich jederzeit gerne und laden ein, unsere Webseite zu besuchen. Dort findet man neben vielen allgemeinen Themen zum Pfand insbesondere auch Details zur Logistik“, so Simon Parth.

Informationen: www.recycling-pfand.at